Die 28-Jährige Ari blickt zurück auf ihre Schulzeit, die sie irgendwo in der Provinz verbracht hat. Als sie etwa 14 Jahre ist, lernt sie eine Lehrerin kennen, die sie eng bis zum Abitur begleitet. “Ich habe dich an mich gebunden”, wird ihre Lehrerin viele Jahre später freudig sagen. Nach über 13 Jahren fragt sich Ari aber: War die Beziehung zwischen ihnen missbräuchlich? Eine schonungslose Selbstbefragung über Begehren, Erinnerung und queere Gewalt beginnt.
Der Gewinnertext des Retzhofer Dramapreises 2025 ist ein witziges, schnelles, wie brisantes Drama zum Thema Machtmissbrauch bzw. Gewalt in queeren Beziehungen. lynn t musiol überrascht mit einem Figurenarsenal von größter Unverkennbarkeit, Direktheit und Unverfrorenheit, die in “gedanklicher und handwerklicher Brillanz” entworfen sind “ohne mittelmäßigem Kompromiss” (Jury-Statement). Das Stück ist der Versuch, das Unbequeme und Widersprüchliche mit Wucht und Tempo sag- und fühlbar zu machen. Der junge Regisseur Claus Nicolai Six, der das letzte Gewinnerstück des Retzhofer Dramapreises, MUTTERTIER, 2024 am Schauspiel Köln inszenierte, feiert mit LECKEN 3000 sein Debüt an der BURG.
lynn t musiol • Text CLAUS NICOLAI SIX • Regie JULIA ROSENBERGER • Bühne MARIE THÉRÈSE FRITZ • Kostüme SABINA PERRY • Choreographie CHRISTINA SCHLÖGL • Dramaturgie tbc • Musik
Premiere
Samstag / 13. Dezember 2025 / Burgtheater Wien (Vestibül) / Uraufführung